Wie auch Du die Welt retten kannst: Lade mehr Weiblichkeit in Dein Leben ein

Hinweis: Für den Fall, dass du den Beitrag nicht lesen magst, kannst du auch hier direkt meinen Podcast zum Thema anhören.
Hier geht es nicht ums Gendern oder darum, dass Frauen besser sind als Männer. Auf gar keinen Fall! Es geht um die zwei Urprinzipien Yin (Weiblichkeit) und Yang (Männlichkeit) aus den fernöstlichen Lehren, die die weiblichen und männlichen Anteile in jedem von uns beschreiben. Jeder Mensch trägt sowohl männliche als auch weibliche Anteile in sich und kann einzelne Aspekte in sich wachsen lassen, falls diese noch „unausgereift“ sind. Initial tragen wir Frauen von Natur aus die weiblichen Aspekte ausgeprägter in uns. Doch die gegenwärtige Situation in unserer Gesellschaft ist eher die, dass wir auf allen Ebenen die Weiblichkeit zu großen Teilen verdrängt haben. In der Gesellschaft sind weibliche Werte wie Natürlichkeit, Empfangen, Kreativität, Fühlen und Hingabe weniger wert als Kontrolle, Leistung, Denken, Technik, Logik, Prüfen, Schnelligkeit usw. Auch wir Frauen haben diese männlichen Aspekte übernommen und rackern uns in einer schnelllebigen Leistungsmaschinerie mit gleichbleibender Leistungsstärke ab. Das Ergebnis ist, dass wir alle – die Gesellschaft, die Männer und die Frauen, in das sogenannte „verletzte Yang“ (die „verletzte Männlichkeit) abrutschen. Anzeichen dafür können wir überall erkennen. Sowohl in der Gesellschaft als auch im täglichen Miteinander: Manipulation, Kontrollsucht, Zwang, Missbrauch, permanenter Leistungsdruck. Keiner ist dabei wirklich glücklich. Keiner fühlt sich angekommen oder angenommen. Keiner fühlt sich erfüllt. Es fehlt die Verbindung zu unserem Inneren, zu unserem Körper, zur Natur und zu unseren Gefühlen. Wir fühlen uns abgeschnitten von uns selbst, haben verlernt uns zu spüren und die anderen Wesen um uns herum zu spüren.
Getreu nach dem Motto von Gandhi „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“ möchte ich nicht warten, bis sich die Gesellschaft von alleine ändert und wieder mehr Werte ausleben lässt, die mehr meiner Natur entsprechen. Ich fange an diese Werte für mich selbst immer mehr in mein Leben zu integrieren.
Vielleicht denkst du, das sei doch gar nicht effektiv?
Stell dir mal vor, in welch einer Welt wir leben würden, wenn jede/r Einzelne/r von uns zu der Erkenntnis kommt, dass er oder sie die Veränderung sein darf, die er oder sie sich in der Welt wünscht.

Stell dir vor, wie kraftvoll es sein kann, wenn jede/r Einzelne/r von uns folgende Aspekte, die aus dem Yin heraus geboren werden, mehr in sein/ihr Leben integrieren würde:
1. Fühlen
Erlaube dir deine Gefühle zu fühlen. Auch die unangenehmen Gefühle. Es ist gesellschaftlich nicht gern gesehen, wenn wir negative Gefühle nach außen zeigen. Schon den Kindern wird leider noch viel zu oft gesagt, dass sie sich benehmen sollen, wenn sie sich z.B. über etwas ärgern und eigentlich laut wüten wollen. Oder wenn sie traurig sind und eigentlich laut losweinen wollen. Entweder sollen sie sich dann zusammenreißen oder sie werden von den Erwachsenen abgelenkt. Somit ist es ihnen nicht erlaubt ihre Gefühle von Anfang bis Ende zu durchleben. Die Emotionen stauen sich auf und verursachen Stress im Körper. Außerdem werden die Kinder darauf konditioniert, dass sie ihre negativen Gefühle nicht ausleben dürfen und diese schlecht sind. Das Ergebnis haben wir jetzt kollektiv als Gesellschaft, da wir alles dafür tun, um ja nicht unsere unangenehmen Gefühle ertragen zu müssen. Wir tun alles um uns abzulenken. Am besten geht das durch den stetigen Konsum von unnützen Sachen, die uns kurzfristige Befriedigung und Belohnungsgefühle verschaffen.
Demnach übe ich Folgendes: Ich verdränge meine Gefühle nicht. Ich erlaube mir zu weinen, wenn es dran ist. Auch, wenn es gerade gesellschaftlich gesehen nicht passt. Ich verstecke meine Tränen nicht vor meinen Kindern. Es ist okay, zu weinen. Ich erlaube mir tief durch den Prozess zu gehen. Ich verbiete mir in diesen Situationen Ablenkungen durch z.B. Handykonsum oder Lesen oder Essen. Ich setze mich einfach hin und spüre in mich hinein. Wo fühle ich das Gefühl in meinem Körper? Was möchte raus? Wut oder Trauer oder etwas anderes? Was kann ich tun um diesen Prozess zu unterstützen, damit die Gefühle raus können? Schreien, tanzen, reden, aufschreiben?
Ich verspreche mir durch diesen Prozess zu gehen. Egal, wie dunkel es ist. Ich weiß, dass am Ende des Tunnels das Licht wartet und dass dieser Prozess nur eine Momentaufnahme von meinen Gefühlen ist. Es kommen auch wieder angenehmere Gefühle, angenehmere Situationen und angenehmere Seins-Zustände.
Das sind alles weibliche Aspekte, die ich an dieser Stelle einlade: Fühlen, durch die Dunkelheit gehen, Sein anstatt Tun, Hingabe anstatt Kontrolle, Vertrauen anstatt Prüfen, langsam anstatt schnell, Annehmen anstatt loslassen.
2. Intuition stärken
Wir sind es gewohnt zu denken und auf unseren Verstand zu hören. Der Verstand ist nicht schlecht. Es ist nur absolut nicht natürlich, wenn wir uns lediglich auf unser Denken verlassen. Wie ich bereits in meiner Folge 002 „Wie Gedanken und Gefühle unsere Realität beeinflussen“ erläutert habe, denken wir 95% des Tages genau die Dinge, die in unserem Unterbewusstsein einprogrammiert wurden. Da wir in einer emotional verkümmerten Gesellschaft, die alles andere als liebevoll ist, aufgewachsen sind, können diese einprogrammierten Gedanken sehr negativ sein. Neben der Umprogrammierung dieser limitierenden Glaubenssätzen finde ich auch das Stärken unserer Intuition sehr wichtig. Als Ergänzung oder in gewissen Situationen auch als Alternative zu unserem Verstand. Was sagt uns die Stimme unseres Herzens oder unserer Seele? Was sagt diese ganz leise Stimme in uns über die Art, wie wir leben dürfen, wie wir sein dürfen oder was wir tun dürfen?

Um die Intuition zu stärken sind für mich zwei Voraussetzungen notwendig:
A. In die Stille gehen und üben dich mit deiner Intuition zu verbinden.
B. Gut für dich sorgen und dich mit Dingen „nähren“, die gut für dich sind.
A. Wenn du regelmäßig dir die Zeit nimmst dich hinzusetzen, die Augen schließt und in Ruhe in dich hinein spürst, wirst du mit der Zeit ein Gefühl bekommen was sich für dich richtig und wahrhaftig anfühlt. Ich lege dazu gerne meine Hände auf den Herzraum und spüre tief in mich hinein. Vielleicht stelle ich eine Frage und spüre, ob sich mein Herzraum ausweitet (dann ist es ein Ja) oder ob es sich in mir total zusammenzieht (dann ist es ein Nein).
Es ist auch hilfreich im Alltag achtsam zu sein und zu horchen, was es in dir denkt, um dann in wichtigen Situationen dein erstes Bauchgefühl mitzubekommen. Bevor dein Verstand wieder dazwischen redet. Achtsamkeit und Übung helfen dir dich Stück für Stück immer mehr mit deiner Intuition zu verbinden.
B. Fülle deinen Alltag so gut es geht mit Dingen, die dir wirklich gut tun und dich nähren. Die dein Fass jeden Tag aufs neue füllen. Auch wenn es nur wenige Minuten am Tag sein können. Was macht dir Freude, lässt sich gut in deinen Alltag integrieren und tut dir wirklich gut? Ich stelle immer wieder fest, dass mir Zeit am Handy zwar ein gewisses Maß an Freude bringt. Doch es zieht Energie anstatt, dass es mir welche gibt. Wirkliche Energie bekomme ich durch Zeitverbringen in der Natur, in die Stille gehen, ein Bad nehmen, Sport machen oder Zeit verbringen mit inspirierenden Menschen. Mache dir gerne eine Liste von Dingen, die dich nähren und setze jeden Tag etwas davon um. Mit einem aufgefüllten Fass fällt es dir viel leichter deine Intuition zu stärken.
Die weiblichen Aspekte, die wir an dieser Stelle einladen sind: Intuition anstatt Logik, in den Körper kommen, Ruhe anstatt Bewegung, Natürlichkeit anstatt Technik, Entspannung anstatt Anspannung, Empfangen anstatt loslassen.
Du siehst, wieviele weibliche Anteile wir mit dem Fühlen und der Verbindung zur Intuition wieder in unseren Alltag integrieren können. Und das kann jede/r Einzelne/r von uns tun. Ab einer bestimmten Anzahl von Menschen dehnt sich dieser neue Seins-Zustand auf alle anderen Menschen aus. Es bedarf lediglich einer kritischen Masse, die überwunden werden muss. Ich kann nicht sagen, wann diese kritische Masse überwunden ist. Aber das ist auch unerheblich, denn: Von Innen heraus findet die Veränderung in jedem Einzelnen von uns statt. Und dann werden wir die Ergebnisse dieser inneren Transformation in der äußeren Welt erkennen können. Und so sagte schon der berühmte Mystiker Rumi „Gestern war ich clever, deshalb wollte ich die Welt verändern. Heute bin ich weise, deshalb verändere ich mich selbst.“
Welche weiblichen Aspekte möchtest du noch in dein Leben integrieren? Wo möchtest du die Veränderung sein, die du dir in der Welt wünscht? Schreibe mir gerne in die Kommentare. Und wenn du Hilfe bei der Umsetzung brauchst, melde dich gerne bei mir.
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